Instrumente

klangvoll und kostbar
sorgfältig rekonstruierte Instrumente

Seit mehr als 20 Jahren befasst sich Paul J. Reichlin zusammen mit Conrad Steinmann mit angewandter Musikarchäologie. Im Fokus sind die griechischen Musikinstrumente um 500 v. Chr. – Auloí, Bárbitos, Kithára, Lýra und Krótala – wie auch ägyptische der Zeit des Neuen Reichs. Einladungen an internationale Symposien (Kairo 2003 und 2007) und Tagungen (ISGMA) und zu Vorträgen an verschiedenen Universitäten belegen die Wertschätzung seiner Arbeit. Er ist zudem Stipendiat der Stavros Niarchos Stiftung. Als Geigenbauer befasst er sich zeitlebens mit dem Studium historischer Streich­instrumente und geniesst als Restaurator alter wertvoller Streichinstrumente einen ausgezeichneten Ruf. Er macht Kopien hervorragender Instrumente der Gambenfamilie für namhafte Musiker wie Jordi Savall, August Wenzinger etc. Wie die Originale sind auch die Nachbauten immer reich verziert und mit kostbaren Materialien angefertigt.

aulos_neu

Aulós
Der Aulós ist das griechische Blasinstrument schlechthin. Obschon in verschiedenen Grössen, Stimmungen und Materialien hergestellt, wurde er stets doppelt geblasen. Die Spieltechnik folgt heute noch gebräuchlichen Doppelinstrumenten des Mittelmeerraums (z.B. ägyptischem Arghoul) mit Zirkuläratmung und Fingerartikulation. Die hier gespielten Instrumente sind exakte Kopien von erhaltenen Auloí in den Museen von London (BM), Paestum/Süditalien sowie aus dem ägyptischen Museum zu Berlin.

Barbitos_neu

Bárbitos
Der Bárbitos ist ein Saiteninstrument, auf dem sich Sänger und Sängerinnen bei geselligen Anlässen selbst begleiteten. Sieben lange Saiten, weit geschwungene Arme und ein Schildkrötenpanzer als Schallkörper zeichnen seine Bauweise aus. Die hier verwendeten Instrumente sind auf Grund vorhandener Fragmente im Museum von Paestum/Italien und auf der Basis von attischen Abbildungen um 500 v. Chr. hergestellt. Originalgetreu sind Materialien und Herstellungsweise.

kitharra_neu

Kithára
Die Kithára, wiederum siebensaitig, ist das Begleitinstrument der professionellen Sänger. Ein grosser, ausgehöhlter Resonanzkörper und ein reich bemaltes und verziertes Äusseres zeigen sie als Luxusinstrument. Die hier gespielte Kithára folgt Abbildungen attischer Keramik um 500 v. Chr., die das Instrument von allen Seiten zeigen. Die Spielweise gleicht derjenigen des Bárbitos, wobei die rechte Hand ein Plektron bedient, während die andere die Saiten dämpft oder auch zupft.

Lýra
Die Lýra ist bestimmt der Inbegriff und oft auch Oberbegriff der griechischen Saiteninstrumente. Seine Bedeutung zeigt sich noch heute im Begriff der «Lyrik», was eigentlich gesungene Poesie zur Begleitung einer Lýra – oder eben eines anderen Saiteninstruments – bedeutet. Im griechischen Alltag wurde die siebensaitige Lýra allerdings fast ausschliesslich im Musikunterricht verwendet. Die von uns verwendete Lýra ist ein minutiöser Nachbau des einzigen erhaltenen Instruments vom Beginn des 5. Jh. v. Chr., das seit seiner Entdeckung im British Museum aufbewahrt wird.

Týmpanon
Die Týmpana sind Rahmentrommeln verschiedener Grösse, wie sie heute noch im ehemals griechisch beinflussten Gebiet verbreitet sind.

Krótala
Die Krótala sind paarweise gespielte Handklappern unterschiedlicher Grösse. Sie finden Verwendung bei Tänzen, oft in Begleitung eines Aulós. Sie erzeugen einen harten, trockenen Ton, den spanischen Kastagnetten vergleichbar.

Kýmbala
Die Kýmbala sind Bronzebecken verschiedener Grösse. Die von uns verwendeten Instrumente sind Kopien von originalen Artefakten aus dem frühen 1. Jt. v. Chr. (in Privatbesitz) und von ca. 500 v. Chr. (Nationalmuseum Athen), angefertigt von Markus Uhl.

Rhómbos
Der Rhómbos ist eine Art antiker Windmaschine. Unsere Kopie ist, wie das griechische Original von ca. 480 v. Chr., aus Stein geschnitten und hergestellt von Thomas Brupbacher.